Nach einem intensiven Vorgespräch, in dem wir uns kennenlernen und ich Ihre noch offenen Fragen zum Thema Hypnose beantworte, prüfen wir in der ausführlichen Anamnese, ob Hypnose für Sie sinnvoll ist.
Wenn eine Hypnosebehandlung für Sie in Frage kommt, ist es wichtig am Anfang einer Behandlung möglichst genau zu klären: Wie will ich mich fühlen? Was soll sich in meinem Leben verändern? Und: Woran werde ich spüren, dass sich etwas verändert?
Schon allein durch das Beschreiben Ihres Ziels kann sich das Problem verändern. Manchmal wird dadurch klar, dass im Ziel das eigentliche Problem verborgen liegt,
vielleicht weil es ein unrealistisches Ziel ist, oder es das Ziel von jemand anderen ist, (z.B. den Eltern) aber kein echtes eigenes Ziel - dann kann sich allein durch die Umformulierung schon
viel verändern.
Mir ist wichtig, dass Ihre Probleme und belastende Gefühle sich allen Raum nehmen können und wertschätzend angeschaut werden dürfen. Psychische und körperliche
Symptome sind nach meinem Verständnis immer auch intelligente Botschaften des Organismus, die auf nicht erfüllte Bedürfnisse hinweisen. Daher ist es sinnvoll, auch wenn es sich zunächst paradox
anfühlt, das Symptom als wertvollen Hinweis zu akzeptieren, bevor im zweiten Schritt nachgeschaut wird, was der Organismus braucht, um das Symptom einzustellen.
Bild: Danke an Karin von Karindrawings
Ich möchte Ihnen das gern an zwei Beispielen demonstrieren. Angenommen ich habe Gänsehaut, mir ist kalt und ich klappere mit den Zähnen, dann fühle ich das Symptom „Frieren“. Mein kluger Organismus macht mich darauf aufmerksam, dass mir etwas fehlt – Wärme. Und es ist sehr gut, dass mein Organismus mir das zeigt, sonst würde ich mich vielleicht erkälten, eine Lungenentzündung bekommen oder im allerschlimmsten Fall erfrieren. In der Regel ziehe ich mir dann etwas Warmes an, und das Symptom verschwindet.
Das zweite Beispiel ist etwas komplizierter, eine Klientin berichtete mir, dass sie nicht in der Lage ist, mit einem Aufzug zu fahren. Sobald sie in einem Aufzug steht, bricht ihr der Schweiß aus, ihr Herz fängt wie wild an zu klopfen und sie möchte am liebsten sofort davon rennen - kurz, sie verspürt Todesangst in Verbindung mit einem Fluchtimpuls. Ihr Körper meldet also, dass er sich nicht sicher fühlt und möchte sie schützen. Logische Folge wäre, dass sie sich umdreht, den Aufzug schnell verlässt und die Treppe benutzt. Nun weiß sie jedoch, dass ihr in der Regel beim Aufzug fahren nichts Schlimmes passieren kann. Warum will ihr intelligenter Organismus sie also schützen?
Hier kommt die Hypnose-Therapie ins Spiel. Ich bevorzuge an dieser Stelle weniger die Suggestionshypnose als vielmehr die Arbeit mit Visualisierungen oder die
analytische und auflösende Hypnose. Ich kann meine Klientin, wenn sie sich in meinem Raum sicher und geborgen fühlt, bei der analytischen und auflösenden Arbeit von ihrem Angstgefühl führen
lassen, so dass sie zu der Ursprungssituation gelangt, in der diese Angst entstanden ist, die sie heute in Aufzügen verspürt.
Wir konnten dann feststellen, dass sie genau dieses Gefühl zum ersten mal erlebt hatte, als ihr älterer Bruder und seine Kumpels sie im Alter von drei Jahren im Schuhschrank eingeschlossen und 10
Minuten später unter lautem Gegröle wieder befreit hatte. In diesen zehn Minuten hatte sie Todesangst, sie war sich sicher, dass sie ersticken und diese Zeit im Schuhschrank nicht überleben
würde, sie fühlte sich vollkommen allein und der Situation hilflos ausgeliefert.
Leider wurde sie anschließend nicht getröstet und beruhigt, sondern ausgelacht. Je weniger eine solche Angst aufgefangen und damit aufgelöst wird, um so mehr prägt sie sich ein, und der
intelligente Organismus tut alles dafür, damit sich diese Situation nicht wiederholen kann. In der Trance konnte meine Klientin erkennen, dass das Angstgefühl durch diesen 3jährigen Kinderanteil
in ihr ausgelöst wurde. Sie konnte mit meiner Unterstützung zu diesem Kinderanteil Kontakt aufnehmen, ihn trösten und ihm erklären, dass er die damalige Situation mit Bravour überstanden
hat, und sich heute zu einer mutigen erwachsenen Frau entwickelt hat. Der Kinderanteil konnte sich wieder sicher fühlen und die Angst löste sich auf. Infolgedessen war es nicht mehr nötig, in der
Aufzugsituation Angst zu produzieren, und meine Klientin kann heute wieder unbesorgt Aufzug fahren.
Stellen Sie sich vor sie leuchten mit einer Taschenlampe immer wieder in die gleiche Ecke in einem Zimmer, immer und immer wieder sehen Sie nur diese eine Ecke. Erst wenn Sie die Taschenlampe in eine andere Richtung halten, können Sie eventuell den Lichtschalter, der die ganze Zeit da war, entdecken und anknipsen. Und dann können Sie vielleicht feststellen, dass das ganze Zimmer unendlich groß und wunderschön ist. Eine ähnliche Erkenntnis bezüglich unseres inneren Raums kann sich durch Hypnose einstellen. Hypnose ist sicher nicht für jeden geeignet, aber wenn, dann kann Hypnose eine hochwirksame Hilfe zur Selbsthilfe sein, und es ist faszinierend, wie bereits durch geringfügige Impulse Perspektiven gewechselt und bereits vorhandene Ressourcen neu entdeckt und zum Vorschein gebracht werden können. Ich freue mich darauf, Sie bei diesem spannenden Prozess zu unterstützen und zu begleiten.
Wenn Sie sich für eine Zusammenarbeit mit mir entscheiden, ist es wichtig, dass ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen uns besteht und Sie im Verlauf der Therapie immer wieder überprüfen, ob meine Methoden für Sie Sinn machen und Sie sich gut aufgehoben fühlen. Nur unter dieser Voraussetzung kann auch eine hypnotische Trance erreicht werden, denn Hypnose ist ein Prozess, der nur funktioniert, wenn Sie das wollen – zu jedem Zeitpunkt entscheiden Sie allein, was passiert.
MA Germanistik und Psychologie
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Raum für Hypnose
Darmstädter Straße 1
64404 Bickenbach